Geschichte der Neuzeit: Alltag und Mentalität im „Dritten Reich“
Dozent | Prof. Dr. phil. Manfred Hanisch |
Zeit und Ort | Di 10.15 – 11.45 Uhr; Leibnizstr. 1, Klaus-Murmann-Hörsaal |
Beginn | 24. Oktober 2017 |
Unterrichtsstunden | 2 Semesterwochenstunden |
Teilnehmerzahl | max. 150 |
Veranstaltungsentgelt | 30.- EUR |
Inhalt:
Wie war der Alltag breiter Schichten und was dachten Sie? Das sind zentrale Fragen der Alltags- und Mentalitätsgeschichte, die ein fester Bestandteil auch der deutschen Geschichtswissenschaft geworden sind. Frankreich und die angelsächsischen Länder sind hier führend vorangegangen, aber auch Nachbardisziplinen wie die Sozialpsychologie. Die Vorlesung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Friedensjahren 1933-1939 und der Frage: Wie ist die Begeisterung großer Teile der deutschen Bevölkerung für Hitler und seine Bewegung zu erklären, da doch der Unrechtscharakter der nationalsozialistischen Herrschaft so deutlich sichtbar war. Und kann die Alltags- und Mentalitätsgeschichte Antworten geben?
Gegenstände sind u.a.:
- Die Propaganda des „Dritten Reiches“ (Reichsparteitage, Olympiade, Nationalsozialistische Feste (Segeberg!), Bildungspolitik, Führerkult)
- Die Erlebnisangebote des „Dritten Reiches“ (Hitlerjugend , Bund deutscher Mädel, Autobahnen, Volkswagen, Kraft-durch- Freude-Fahrten)
- Der alltäglich erfahrbare Antisemitismus schon Februar 1933 (Plünderung jüdischer Geschäfte) bis hin zu den Deportationen in die KZs
- Überwachung und Terror (Nationalsozialistische Durchdringung der Gesellschaft bis hinunter zum Hauswart, der gute Ohren hatte: Gestapo und ihre Zuträger, Verfolgung politischer Gegner, Wissen um KZs)